In memoriam Dr.med. Klaus Evers

Am 13.02.2016 verstarb unser Segelkamerad und Freund Dr. Klaus Evers im Alter von 87 Jahren. Er war Gründungsmitglied unseres Vereins, langjähriger erster Vorsitzender, Ehrenmitglied und Vorsitzender des Ehrenrats. Ohne ihn wäre die Gründung des Vereins nicht gelungen, denn es ist seiner klugen und ausgleichenden Verhandlungsweise zu verdanken, dass wir Grundstück und Seenutzung zu einem erschwinglichen Preis pachten konnten. Auf ihn geht die ursprüngliche Auswahl der im Verein gefahrenen Bootsklassen zurück, wodurch insbesondere das sportliche Segeln und die Jugendausbildung gefördert wurden. Durch Einführung seiner eigenen Bootsklasse gründete er eine kleine Flotte von 505er-Jollen am Seeburger See, die zeitweise mit sieben Booten in der nationalen Rangliste und drei Booten bei je einer Welt- und Europameisterschaft vertreten war.

Klaus Evers, der in seiner süddeutschen Heimat zunächst Bergsteigen und Skilaufen gelernt hatte, war ein hervorragender Segler. Er nahm an nahezu allen europäischen 505er-Regatten teil und qualifizierte sich für zahlreiche Europa- und Weltmeisterschaften, war auf den schweizerischen und italienischen Alpenseen ebenso zu Hause wie den stürmischen Revieren der Biscaya, im Mistral vor der Rhone-Mündung oder der kurzen, steilen Ostseewelle bei Kopenhagen, Karlskrona und in der Kieler Außenförde. Bei nationalen Ranglistenregatten und Deutschen Meisterschaften erreichte er regelmäßig vordere Plätze im ersten Fünftel großer Felder. Noch vor wenigen Jahren nahm er an einer unserer Clubmeisterschaften teil und belegte einen der vorderen Plätze. Er war für uns 505er-Segler ein Vorbild, auf dem Wasser wie an Land.

Eine ganze Generation von Jollenseglern im SVSS hat von ihm gelernt, wie man fair gewinnen kann und gute Seemannschaft einhält, aber auch, dass man sich von widrigen Winddrehungen nicht die Stimmung verderben lässt. Unvergesslich ist die Großzügigkeit, mit der er die gesamte 505er Flotte des Vereins zur alljährlichen Walchenseeregatta, einmal auch zu einer einwöchigen Deutschen Meisterschaft, in sein Ötzschlössel in Pessenbach einlud. Unvergesslich ist das „Aufräumen“ des Weinkellers nach einer vergeigten Wettfahrt, unvergesslich sind die vielen Klönschnacks und Seglerhocks, bei denen er mit unnachahmlichem, feinem Humor und Selbstironie die Konkurrenz karikierte. Er kannte noch die ganze europäische alte Garde aus der Gründungszeit der Klasse und hatte mit ihr und gegen sie gesegelt.

Wir verneigen uns vor einem herausragenden Segelkameraden und Menschen und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

In tiefer Dankbarkeit

Die 505er-Segler der SVSS